Zum Schutz und Fixierung der Hand beim Boxen eignen sich Boxbandagen besonders gut und haben sich inzwischen auch beim Hobby- und Vereinssport als sinnvolles Boxzubehör etabliert. Die Boxbandagen werden um die Hand und die Finger gewickelt und unter dem Boxhandschuh getragen. Sie stabilisieren zum einen das Handgelenk und schützen zum anderen die Hand- und Fingerknochen vor Verletzungen. Wir beschäftigen uns auf dieser Seite ausführlich mit der Bandagierung der Hand beim Boxen, geben praktische Tipps und machen Produktempfehlungen.
Man sollte die Härte der Schläge beim Boxen (auch z.B. beim Training am Boxsack) nicht unterschätzen. Wer schon mal versucht hat einen Boxsack gänzlich ohne Handschutz zu „bearbeiten“, wird sehr schnell im wahrsten Sinne des Wortes schmerzliche Erfahrungen machen. Die relativ empfindliche Hand ist mit der Verwendung von Boxbandagen wesentlich besser geschützt.
Beim Binden der Boxbandagen ist etwas Geschick und vor allem Übung gefragt. Häufigster Fehler hierbei ist es, die Boxbandagen zu fest zu wickeln. Das kann im schlimmsten Fall zu Durchblutungsstörungen führen. In jedem Fall gilt: Besser schlecht bandagiert, als gar nicht bandagiert.
Ein weiterer Vorteil von Boxbandagen: Sie saugen den Schweiß auf, so dass weniger Feuchtigkeit in den Boxhandschuh gelangt.
Art und Länge von Boxbandagen
In der Regel haben Boxbandagen eine Länge von 2,5 m bis etwa 4,5 m und eine Breite von etwa 5 cm. Damit ist ein ausreichender Schutz der Hand gewährleistet, denn man braucht natürlich ausreichend Material, um die Hand zu bandagieren.
Die meisten Boxbandagen haben eine Schlaufe für den Daumen, sowie einen Klettverschluss am anderen Ende, um die Bindung optimal abschließen zu können. Auf diese beiden Eigenschaften solltet ihr beim Kauf unbedingt achten.
Als Material kommt oft Baumwolle zum Einsatz. Diese ist zum einen elastisch genug und zum anderen nimmt Baumwolle sehr gut Feuchtigkeit auf, was einen durchfeuchteten Innenhandschuh verhindern soll.
Tipps für das Binden der Boxbandagen
- Bindet nicht zu fest – falls sich ein Taubheitsgefühl einstellt, ist das ein klares Anzeichen für zu fest gewickelte Bandagen
- Möglichst auch zwischen den Fingern binden – auf diese Weise werden die Fingerknochen und Gelenke optimal fixiert und sie bleiben geschützt
- Bandagen sollten nicht zu kurz sein – vor allem bei größeren Händen, müssen einige „Schleifen“ gewickelt werden. Da geht das Material am Ende bei zu kurzen Boxbandagen aus
Boxbandagen waschen
Es ist empfehlenswert nach dem Boxtraining die Boxbandagen zu waschen. Zumeist sind die Bandagen geeignet für die Maschinenwäsche. Tipp: Ein Wäschenetz schützt die Boxbandagen vor Beschädigungen und Verschleiß in der Waschmaschinentrommel. Auch die angenähten Klettverschlüsse werden auf diese Weise geschont. Die maximale Temperatur, bei der gewaschen werden darf ist auf den Bandagen angegeben, jedoch sind 40 Grad in der Regel kein Problem. Nach der Wäsche reicht es die Boxbandagen einfach zum Trocknen aufzuhängen. Sie in den Trockner zu geben ist hingegen weniger empfehlenswert, da sie sonst schnell ausleiern.
Muss man Boxbandagen bügeln?
Das Bügeln von Boxbandagen ist eigentlich nicht notwendig. Es reicht vollkommen, wenn man die getrockneten Bandagen straff aufrollt und mit dem Klettverschluss fixiert. Dennoch gibt es Sportler, die ihre Boxbandagen bügeln. Im Grundsatz spricht natürlich nichts dagegen, aber es ist eben ein rein optische Empfindung, denn nach dem Waschen sehen die Bandagen natürlich ziemlich verknittert aus. Wenn man tatsächlich zum Bügeleisen greifen möchte, sollte man aber unbedingt auf die Temperatur achten: Zu heiß sollte man seine Boxbandagen nicht bügeln, da sie sonst beschädigt werden können.
Bandagieren im Profi-Bereich: Tapes
Bei prominenten Kämpfen im Profi-Bereich sieht der Zuschauer oft im Vorfeld des Kampfes, wie die Boxer in ihren Kabinen aufwendig mit weißen Tüchern bandagiert werden. Nach dem Kampf kann man oft beobachten, dass die Bandagen nicht wieder aufgewickelt werden, sondern mit einer Schere komplett aufgetrennt werden. Das liegt daran, dass bei Wettkämpfen dieser Art nicht die oben beschriebenen klassischen, wiederverwendbaren Boxbandagen zum Einsatz kommen, sondern Tapes bzw. Mull (auch Gaze genannt). Die Hände werden hierbei besonders exakt und fest getaped. Für die Art der Tapes (insbesondere Länge und Breite) gibt es festgelegte Regeln.
Alternativen zur Boxbandage
Inzwischen werden im Handel auch spezielle Bandagenhandschuhe angeboten. Dabei entfällt das Wickeln, da man diese Schutzhandschuhe einfach überstreift. Die Bandagenhandschuhe sehen ähnlich wie Fahrradhandschuhe aus, sind also fingerlos. Das elastische Material sitzt straff an der Hand und soll so für entsprechenden Schutz sorgen. Außerdem muss man nicht mehr wickeln, es geht also viel schneller.
Nichts desto trotz ist diese Art der Bandagierung nicht unbedingt zu empfehlen. Zum Einen wird das Material mit der Zeit und intensivem Boxtraining unter Umständen etwas ausleiern und sitzt daher nicht mehr fest genug. Zum Anderen wird das Handgelenk oft nicht genug geschützt, was auf Dauer zu Verletzungen führen kann.
Mit klassischen Boxbandagen lässt sich zudem perfekt der feste Sitz realisieren, vollkommen unabhängig von der individuellen Größe der Hand. Hat man beim Bandagieren ein wenig Übung, geht das auch relativ schnell und ist außerdem ein angenehmes Ritual, das von vielen Boxern geschätzt wird.
Boxbandagen für Frauen
Bei Boxbandagen handelt es sich im Grundsatz um Unisex-Modelle. Das heißt es gibt keine speziellen Modelle für Frauen. Natürlich werden Bandagen in vielerlei Farben angeboten. Hier kann es natürlich sein, dass z.B. pinke Boxbandagen eher von Frauen als von Männern nachgefragt werden, jedoch ist und bleibt die Farbe letztlich Geschmacksache.