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Das Training am Boxsack ist eine sehr beliebte Trainingsmethode im Boxsport und das nicht nur im Profibereich. Bereits Anfänger können nach Erlernen der wichtigsten „Boxhandgriffe und Begriffe“ wie Grundschritt, Führ- und Schlaghand und natürlich der richtigen Schlagtechnik relativ schnell am Boxsack trainieren. War es früher der schwere Sandsack in der Boxerbude, der dem Amateur nicht zur Verfügung stand, so gibt es heutzutage verschiedene Boxsack-Modelle in diversen Ausführungen, Größen, Füllungen usw. Für jeden Bedarf lässt sich so der passende Boxsack finden. Wir zeigen auf dieser Seite worauf es beim Kauf und Training am Boxsack ankommt und welche Vorteile dieses sinnvolle Trainingsgerät aufweist.

Boxsack Training

Spätestens seit Rockys berühmter Szene im gleichnamigen Film, bei der er im Schlachthof Schweinehälften statt eines Boxsacks „bearbeitet“, wissen die meisten, wie wichtig Boxsackarbeit bei dieser Sportart sein kann. Boxen ist ein den gesamten Körper stark fordernder Sport, weshalb ein hohes Maß an Fitness und Kondition notwendig ist. Das fängt mit dem klassischen Aufwärmen durch Seilspringen an: Wer als Untrainierter versucht hat intensiv auch nur 10 Minuten am Stück Seil zu springen, wird wissen wie schweißtreibend das sein kann. Aber das ist nur der Anfang eines guten Boxtrainings. Die Arbeit am Boxsack ist in vielerlei Hinsicht die perfekte Trainingsmethode für einen Boxer und gehört daher zu jedem ausgewogenen Training.

Worauf muss man beim Boxsacktraining achten?

Wichtig ist, dass man den Boxsack nicht lediglich als „Schlagfläche“ ansieht und drauf loshaut, sondern das Trainingsgerät quasi als „Gegenüber“ wahrnimmt und entsprechend trainiert. Dazu gehört unbedingt auch die Bein- und Fußarbeit. Das heißt, Grundstellung einnehmen. Die Grundstellung ist auch am Boxsack sehr, sehr wichtig, denn nur so können Abläufe trainiert werden, die ohne die richtige Beinarbeit nicht vernünftig durchgeführt werden könnten.

Die Entfernung zum Boxsack sollte entsprechend der Armlänge so gewählt werden, dass man den Schlag bequem ausführen kann, aber auch ein klarer Kontakt zum Boxsack auftritt. Das bedeutet, dass beispielsweise bei geraden Schlägen der Boxsack nur kurz, aber deutlich wahrnehmbar berührt wird, dieser aber nicht geschoben wird und wild hin- und her wackelt. Gerade am Anfang ist es nicht immer ganz leicht den richtigen Stand und die Entfernung beim Boxsacktraining zu wählen. Nicht zuletzt daher empfiehlt sich das Training im Verein mit einem Trainer, der die einzelnen Übungen durchgehen kann.

Natürlich lassen sich am Boxsack nicht nur Geraden trainieren, sondern auch weitere Schläge bis hin zu Schlagkombinationen. Vor allem Letzteres kann man perfekt in ihrer Abfolge am Boxsack einstudieren.

Nicht zu unterschätzen ist die Härte der Schläge auf einen Boxsack und somit die auftretenden Kräfte, was nicht nur die weiter unten beschriebene stabile Montage des Boxsacks notwendig macht. Auch die Hände müssen beim Training entsprechend geschützt sein. Man sollte nicht den Fehler machen ohne Schutz drauflos zu hauen. Verletzungen sind dabei vorprogrammiert. Daher sollte die Arbeit am Boxsack einzig und allein mit Boxhandschuhen oder speziellen Trainingshandschuhen stattfinden. Auch den Schutz der Hand und des Gelenkes sollte man nicht vergessen und vorzugsweise Boxbandagen verwenden.

Boxsack Platzbedarf – Boxsack zuhause aufhängen

Grundsätzlich kann man einen Boxsack ohne Probleme auch zuhause einsetzen. Da die wenigsten wohl einen separaten „Sport-Raum“ zur Verfügung haben, werden Boxsäcke gerne auch im Keller aufgehängt. Egal, wo der Boxsack letztlich angebracht wird, besonders wichtig sind zwei Kriterien: Der Platzbedarf und die Tragfähigkeit der Wand bzw. Decke.

Je mehr Platz zur Verfügung steht, desto bequemer lässt sich das Training intensivieren ohne auf Hindernisse achten zu müssen. An der Wand montiert, sollte 2-3 Meter von der Wand auf jeden Fall Platz sein.

Pi mal Daumen, kann man von einer Trainingsfläche von 2 m auf 2 m (besser 3 m auf 3 m) ausgehen. Damit hat man das Mindestmaß an Grundfläche, das für das Heim Training am Boxsack sinnvollerweise zur Verfügung stehen sollte.

Was die Tragfähigkeit bzw. die Beschaffenheit der Wand oder Decke angeht, liegt es auf der Hand, dass man einen 20 oder 30 kg schweren Boxsack nicht mit zwei 6-er Dübeln an eine Gips-Trennwand hängen sollte – zumindest nicht, wenn man erwartet, dass es hält 😉

Bei den Möglichkeiten der Aufhängung, unterschiedet man im Wesentlichen zwei Arten:

  • Befestigung an der Wand mit einer entsprechenden Wandhalterung (oft mit einem Schwenkarm versehen)
  • Deckenbefestigung (auch hier muss man auf die Beschaffenheit der Decke achten – optimalerweise eine massive Betondecke oder ein Holzbalken)

Welche Boxsack-Arten gibt es?

Füllung

Früher wurden die Boxsäcke klassischerweise mit Sand befüllt (daher auch die weit verbreitete Bezeichnung „Sandsack“). Sand ist inzwischen allerdings deutlich aus der Mode gekommen, denn Sand macht den Boxsack nicht zuletzt sehr hart, was in den meisten Trainingseinheiten kontraproduktiv ist und bei Anfängern sogar leicht zu Verletzungen der Hand führen kann. Zudem würde die Außenhaut des Sacks so leichter reißen können. Heutige Boxsäcke sind zumeist mit Stoff- bzw. Stofffetzen gefüllt. Oft kommen auch Kunststoff- oder Schaumstofffasern als Füllmaterial zum Einsatz.

Außenmaterial

Als Material werden heutzutage oft Nylon oder andere Kunstfasern, aber auch Kunstleder oder sogar echtes Leder verwendet. Wichtig ist, dass das Material entsprechend elastisch und langlebig ist, so dass die starke Beanspruchung des Boxsacks durch die vielen Schläge nicht zum Einreißen des Außenmaterials führt. Die besten Eigenschaften weist wie so oft das Echtleder auf, wenn auch verbunden mit dem höchsten Preis.

Gewicht und Größe

Das Gewicht des Boxsacks kann teilweise stark schwanken, was von der Größe des Sacks und seiner Füllung abhängt. Ein durchschnittlicher Boxsack von etwa 120 cm Länge, hat ein Gewicht von etwa 30 kg. Größe und Gewicht müssen letztlich auch zum Trainierenden passen. Je größer und schwerer derjenige ist, desto schwerer sollte auch der Sack sein. Ein Aspekt dabei ist die Tatsache, dass ein leichter Boxsack zu stark hin- und her schwankt, was den Trainingsablauf eher stört.

Sonstige Boxsäcke

Es gibt inzwischen auch spezielle Boxsäcke für Kinder. Diese sind deutlich kleiner und haben etwa ein Gewicht von 10 kg bei einer Abmessung von ca. 50-60 cm.