Schattenboxen: Warum es klug ist gegen Luft zu boxen
Schattenboxen wirkt auf Anfänger oft etwas merkwürdig und befremdlich. Ohne einen Gegner, Boxsack oder sonstiges Gerät werden beim „Boxen gegen die Luft“ Schläge und Schlagkombinationen trainiert. Das Schattenboxen hat allerdings auch bei manch erfahrenem Boxer einen schlechten Ruf und wird als Trainingsmethode unterschätzt. Tatsächlich ist es aber eine sehr effektive und wirkungsvolle Art des Boxtrainings und verhilft – richtig angewendet – sowohl dem Hobbyboxer als auch dem Profi zu einem besseren und optimalerem Boxen. In diesem Artikel wollen wir die Detail und Hintergründe zum Schattenboxen etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Was ist Schattenboxen eigentlich?
Schattenboxen hat sicher jeder schon mal im Fernsehen in Filmen oder bei Boxkämpfen gesehen. Dabei schlägt der Boxer in die Luft und vollführt alle möglichen Schlagkombinationen wie einen Aufwärtshaken, eine Gerade oder weitere Schläge. Einfach formuliert ist Schattenboxen tatsächlich der Kampf gegen einen nicht vorhandenen Gegner. Im Detail ist das noch etwas spezieller, was die Ausführung der einzelnen Schläge angeht, aber was man diesbezüglich beachten sollte – dazu unten mehr.
Zum Schattenboxen braucht man im Grunde gar keine Ausrüstung. Auf Boxhandschuhe und Boxbandagen kann man verzichten, denn es gibt ja keinerlei Berührung. Viele Boxer haben es sich dennoch zu Ritual gemacht vor dem Training die Hände zu bandagieren und dann mit dem Schattenboxen loszulegen. Daran ist natürlich nichts verkehrt und es geht ja auch darum sich beim Training und im Sport generell gut zu fühlen.
Was macht das Schattenboxen aus?
Beim Schattenboxen geht es einzig und alleine um einen selbst. Das klingt komisch, aber es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Einzeltraining. Bei allen anderen Trainingsübungen gibt es stets ein Gegenüber. Das kann der Partner beim Sparring oder beim Pratzentrainung sein, der Boxsack oder auch die Boxbirne. Beim Schattenboxen gilt die Konzentration alleine dem eigenen Körper.
Perfekt geeignet ist das Schattenboxen, um die Technik zu perfektionieren. Dabei geht es nicht nur um die Schlagtechnik, sondern auch um die Beinarbeit, die man besonders konzentriert ausführen kann. Ungestört von anderen Einflüssen, kann man die Bewegungsabläufe damit effektiv trainieren. Der Blick in den Spiegel schafft die Möglichkeit sich selbst zu kontrollieren. natürlich muss man die Technik auch korrekt beherrschen und erlernen, denn nichts wäre schlimmer als eine falsch angewendete Schlagtechnik durch das Schattenboxen falsch zu verinnerlichen. Daher ist es besonders ratsam im Boxverein mit einem erfahrenen Trainer zusammen die Technik, die Beinarbeit usw. zu lernen. Auch im Verein kommt das Schattenboxen immer wieder zum Einsatz. Der Trainer kann auf diese Weise besonders leicht evtl. Fehler oder sonstige verbesserungswürdige Details in der Technik und im Bewegungsablauf erkennen. Häufig wird auch in der Gruppe (die Sportler stehen dabei in einer Reihe nebeneinander) Schattenboxen angewendet. Der Trainer gibt die Bewegungen vor oder zählt Schlagkombinationen auf, die dann von der Gruppe nachgemacht werden.
Worauf man beim Schattenboxen achten muss
Das Prinzip ist ganz simpel: Man stellt sich in Grundstellung optimalerweise vor einen großen Spiegel und schlägt auf einen imaginären vor einen stehenden Gegner. Nicht wenige haben dabei im Übermut den Spiegel ruiniert, also ruhig etwas Abstand lassen 😉 Gut ist es außerdem grundsätzlich, wenn man etwas Platz hat, um sich auch seitlich bewegen zu können.
Eine Besonderheit gibt es beim Schattenboxen, auf die man bei den Schlägen achten muss: Um die Gelenke zu schonen, sollten die Schläge nicht vollständig durchgestreckt werden. Auf Dauer würde das sonst zu schmerzhaften Gelenkproblemen führen und das ist ja nicht Sinn der Sache.
Keine Kommentare vorhanden